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Angsthunde – was tun, wenn der Hund schlechte Erfahrungen gemacht hat?

Ja, Hunde merken sich natürlich schlechte Erfahrungen, auch wenn sie viel mehr im JETZT leben als wir.
Was aber meistens das viel größere Problem ist, ist, dass dann der Besitzer des Hundes unsicher wird und nicht weiß, wie er mit der
Situation umgehen soll, was den Hund dann noch mehr verunsichert!
Natürlich immer aus bestem Wissen und Gewissen. Man hatte vielleicht noch nie einen sooo ängstlichen Hund,
will ihn nicht überfordern, aber zugleich doch fördern, ist sich aber nicht ganz sicher wie, usw.

Das heißt, nehmen wir an, dein Hund hat Angst vor Männern.
Vielleicht hast du einen Freund oder Bekannten der sich als “Statist” bereit stellt.

Ich würde dann den Hund doppelt sichern, Brustgeschirr und Halsband. In dem Fall wo der Hund vermutlich unbedingt
weg will von dem Mann nehme ich sehr gerne Brustgeschirre, damit ich den Hund nicht unabsichtlich würge.
Dann würde ich ganz zielstrebig auf diesen Mann, der als Statist mitmacht, zugehen, an ihm vorbei gehen, etwas warten, wieder vorbei gehen, usw.
3 Dinge die dabei ganz wichtig sind:

A: Mach dir bewusst, egal was dein Hund davon hält, in Wahrheit verlangst du 1. nur dass er mitkommt
(kein Streicheln, etc.), 2. du tust ihm nicht weh und 3. ist es zu seinem Besten um mit seiner Angst fertig zu werden.
– Der Weg aus der Angst führt leider immer durch die Angst hindurch.
Und wenn du dir sicher bist und deinem Hund das Gefühl geben kannst, dass nichts dabei ist an dem Mann vorbei
zu gehen, dann wird sich dein Hund wesentlich leichter tun, als wenn du selbst unsicher bist.

B: Geh zielstrebig und selbstsicher auf den Mann/ Angstauslöser zu. Kein Stehenbleiben, den Hund anschauen etc.
Wenn dein Hund sehr ängstlich ist, lässt du anfangs einfach etwas mehr Abstand zum Statisten bzw. Angstauslöser.

C: Kurzer Stress – Pause – Kurzer Stress.
Einen sehr panischen Hund setze ich möglichst immer kurz dem Stressfaktor, in unserem Beispiel einem Mann, aus.
Daher, ich gehe kurz in die beängstigende Situation rein, und direkt wieder raus. Wieder kurz rein (an dem Mann vorbei) und wieder
raus (genügend Abstand wo mein Hund wieder runter kommen kann), damit mein Hund jedes Mal die Erfahrung macht-
“Oh war ja gar nicht so schlimm wie gedacht”.
Würde ich einen wirklich ängstlichen Hund dem Angstreiz permanent aussetzen, würde er komplett in den Panik und Fluchtmodus fallen,
und da nur noch schwer raus kommen. Darum kurz konfrontieren und wieder was Angenehmes machen, wieder kurz konfrontieren, usw.
– und das immer in einem Maß, wo der Hund es etwas gruslig findet, aber nicht in Panik verfällt!

Viel Spaß beim Üben,
Eure Sarah